2016: „Hexenjagd“

HEXENJAGD
von Arthur Miller
Ein auf wahren Begebenheiten basierendes Drama, das sich im Jahre 1692 im Dorf Salem, im heutigen US-Bundesstaat Massachusetts, ereignet hat.
Die zahlreichen Inszenierungen in den vergangenen 60 Jahren des von Panik und Hysterie geprägten Bühnenstückes spiegeln ein Gesell- schaftsthema von hohem Interesse und grosser Aktualität.
Dies zeigte sich jüngst im nationalen Kulturschaffen durch die Aufnahme des Stückes zu seinem 100. Geburtstag in den Spielplan des Theaters St. Gallen (2014/15) und Zürich (Januar 2016).
Der Gemeindepfarrer Samuel Parris überrascht eine Gruppe junger Mädchen im Wald, die zu geheimnisvollen Riten ums Feuer tanzen. Einige der Mädchen werden daraufhin von einer merkwürdigen Krank- heit befallen, die Zustände von Ohnmacht, Zittern und Halluzinationen hervorruft.
Als Abigail, eines der Mädchen, den wahren Grund der Tänze verheim- lichend, von Geisterbeschwörung spricht, führen Angst, religiöser Eifer und Aberglaube schnell zur folgenschweren Erklärung der streng purita- nischen Dorfbewohner: Die Kinder müssen vom Teufel besessen sein. Um den Feind im Innern zu bekämpfen, wird der Exorzist Pastor Hale ins Dorf gerufen. Es kommt zu einer fatalen Kettenreaktion und einer un- kontrollierbaren Eigendynamik von zunehmender Hysterie der Mädchen, die sich unter dem Ein uss der Anführerin Abigail zu einer unheimlichen Macht entwickelt.
Immer mehr Frauen werden im Dorf der Hexerei bezichtigt. Keiner scheint mehr sicher vor der Denunziation seines Nächsten zu sein. Doch nur wer gesteht, entgeht dem Galgen.
Arthur Miller wird am 17. Oktober 1915 in Harlem, New York City in einfachen Verhältnissen geboren. Seine jüdische, aus Galizien stammende Familie wanderte vor dem Ersten Weltkrieg in die USA ein. 1934–38 studiert Miller an der Universität Michigan Publizistik, englische Literatur und Drama. Er arbeitet als Reporter und Nacht- redakteur der Studentenzeitung «The Michigan Daily».
Es entstehen erste Stücke, die bereits Auszeichnungen erhalten.
Im Juni 1938 beendet Miller sein Studium mit dem akademischen Grad eines «Bachelor of Arts« im Fach Englische Sprache und Literatur. Im Herbst 1938 schließt er sich dem «Federal Theatre Project» in New York
City an. Er schreibt Hörspiele und Drehbücher für zahlreiche Hörfunk- programme. 1940 heiratet er Mary Grace Slattery. Nach sechzehn- jähriger Ehe und zwei gemeinsamen Kindern folgen die Scheidung und eine erneute Heirat mit Marylin Monroe, die 1961 wiederum geschieden wird. Im Todesjahr von Marylin Monroe heiratet Arthur Miller 1962 die Österreichische Fotogra n Inge Morath, die ihm im selben Jahr eine Tochter und vier Jahre darauf einen Sohn schenkt. Nach vierzig Ehe- jahren stirbt 2002 Inge Morath und drei Jahre darauf endet Arthur Millers Lebenslauf 2005 in Roxbury, Connecticut.
«Ich beschloss schliesslich, eine Informationsfahrt nach Salem, Massachusetts, zu machen, wo immer noch die Gerichtsprotokolle der Hexenprozesse liegen.»
Zitat von Arthur Miller
Arthur Millers Studie und Theaterstück über Massenhysterie im Jahre 1952 entsteht zur Zeit der Kommunistenprozesse in der McCarthy-Ära. Bis zuletzt prangert er immer wieder die US-Politik von George W. Bush an. Zuvor ist er in der Bürgerrechtsbewegung aktiv und kämpft gegen den Vietnamkrieg. 1956 weigert er sich, Namen ihm bekannter Kommu- nisten vor einem Untersuchungsausschuss zu nennen und wird deswegen unter anderem zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Das Urteil wird später aufgehoben.
Arthur Miller wird bereits in jungen Jahren und während seiner lebens- langen Schaffenszeit mit diversen hochstehenden Auszeichnungen geehrt. Die internationale Literaturkritik nannte Miller den «Meister der Sozialtragödie» und das «Gewissen Amerikas».
Produktionsteam
- Regie: Felix Bertschin
- Regieassistenz: Isabelle Müller
- Produktionsleitung: Irene Kupferschmid
- Bühnenbild: Fidelio Lippuner
- Requisite: Alex Waibel
- Kostüme, Maske: Lindi Baravalle
- Ankleiderin: Elisabeth Stauffiger
- Musik: Dominik Blumer/ Nadir Ak (live)
- Lichtdesign: Stefan Erny
- Soufflage: Elisabeth Ruffieux, Christine Vogt
- Grafik: Rebekka Heeb
- Monroe`s Bar&Miller`s Dinner: Anita Vögtlin & Team
Besetzung
- Rita Bieri
- Susanne Bitterli
- Karin Bongartz Oberholzer
- Andrea Bruderer
- Jael Collenberg
- Ramon Gonzalez
- Sabino Guanci
- Frieder Herren
- Natascha Hort
- Peter Jesse
- Bri Jost
- Evelyne Lang
- Jolanta Samochowiec Mathys
- Michael Mittag
- Gianni Notegen
- Nina Roth
- Julia Saxer
- Kathrin Stauffiger
- Christoph Wyder