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2018: Meister und Margarita

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Meister und Margarita

von Michail Bulgakow
 

„Haben sich die Menschen wirklich verändert?“ Diese Frage treibt den uns aus „Faust“ bekannten Mephisto an, wenn er sich nach fünfhundert Jahren – diesmal unter dem Namen Voland –wieder zu uns bemüht. Er kommt mit seinem Tross nach Moskau und trifft die gleichen selbstsüchtigen Individuen, die er seit eh und je kennt. Sie streben nicht etwa nach absolutem Wissen, sondern nach Geltung und Besitz. Und dennoch – „Mitleid wohnt in ihrer Brust“. Was Voland aber am meisten überrascht – die „modernen“ Menschen glauben weder an Gott noch an übernatürliche Kräfte. Damit sieht Voland seine Existenzgrundlage schwinden. Als Satan begreift er sich ja nur als Gegenspieler; das Gute und das Böse hängen doch zusammen, wie Licht und Schatten. So macht sich ausgerechnet der Satan zur Aufgabe,  die Menschen von der Existenz Gottes zu überzeugen. Ist  übrigens ein Varieté nicht ein geeigneter Ort, um den Zuschauern die satanischen Kräfte vorzuführen? Glauben sie es jetzt?

 

Seinen Titelhelden Meister setzt Bulgakow in die ihm so gut bekannten Literaturkreise stalinistischen Moskau. Darf ein genialer Autor in einer Wirklichkeit, in der Atheismus staatlich verordnet wurde, sein Werk dem Pontius Pilatus widmen? Welchen Preis zahlt ein Künstler für seine Unabhängigkeit, in einer Welt beherrscht von Heuchlern, Neidern, Anpassern, Günstlingen des Systems? Wäre es nicht besser, mit dem Strom zu schwimmen? Als Gegenpol sehen wir jedoch Pontius Pilatus, der selbst nach zweitausend Jahren unter seiner damaligen Feigheit noch leidet und auf Erlösung wartet.

 

Mit Leichtigkeit und Humor entfaltet Bulgakow vor uns ein Kuriositätenkabinett, in dem immer wieder Faust durchschimmert – statt eines Pudels taucht ein schwarzer Kater auf, wir erleben einen Hexenball, eine Kindesmörderin fleht um Erlösung. Verjüngt wird diesmal eine Frau; sie versucht nicht, einen Geliebten zu erobern, sondern ihn zu retten. Aber auch ihr Gewissen muss schweigen…

Dennoch ist Bulgakow nie aufdringlich oder belehrend; er lässt seine Helden – und am Ende auch uns Zuschauer – nur zweifeln. Den Meister, der von einer bösartigen, niederschmetternden Kritik zerstört, an sich selbst und seinem Werk zweifelt. Den Evangelisten Matthäus, der den qualvollen Tod Jesus nicht verkraften kann und an Gott zweifelt – „Du bist ein Gott des Bösen!“ Uns, die wir uns am Schluss nicht sicher sind – ist der Satan wirklich ein Inbegriff des Bösen,  oder nur der Vollstrecker der ausgleichenden Gerechtigkeit?

In einem ist Bulgakow sicher – die grundlegenden Fragen des Lebens muss ein Mensch  nicht opportunistisch und linientreu, sondern selbstständig und im Einklang mit dem eigenen Gewissen lösen – weil „Die Feigheit die schwerste aller Sünden ist“.

Produktionsteam

  • Ankleiderin: Elisabeth Stauffiger
  • Bühnenbild: Fidelio Lippuner, Birte Wallbaum
  • Kostüme: Birte Wallbaum, Miriam Balli
  • Fotografie: Peter Jesse
  • Fundraising: Simone Meyer
  • Grafik: Rebekka Heeb
  • Licht: Raphael Zehnder, media Ton
  • Maske: Denise Stettler
  • Produktionsleitung: Nathalie Buchli
  • Pressesprecherin: Andrea Bruderer
  • Regie: Felix Bertschin
  • Regieassistenz: Andy Bühler
  • Requisiten: Alex Weibel
  • Souffleur: Elisabeth Ruffieux, Peter Vogt
  • Video: Fritz Schüpbach

Besetzung:

  • Andrea Pauli
  • Barbara Deubelbeiss
  • Bri Jost
  • Christoph Wyder
  • Cornelia Schoenenberger
  • Frieder Herren
  • Gianni Notegen
  • Hans Jecker
  • Isa Müller
  • Jael Collenberg
  • Jolanta Samochowiech-Matthys
  • Julia Saxer
  • Kathrin Stauffiger
  • Max Häne
  • Michael Mittag
  • Rahel Brügger
  • Rita Bieri
  • Rita Steuri
  • Ruth Schwegler
  • Sabino Guanci
  • Verena Ming
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Fotografie: Peter Jesse
2011: „Geschichten aus dem Wiener Wald“ 2019: Der Held des Tages

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